ARKUM e.V. berichtet über erfolgreiche Mitgliederversammlung

Neues zur Archäologie im Ahrtal
ARKUM e.V. berichtet über erfolgreiche Mitgliederversammlung und kündigt spannende Projekte an.

Zur alljährlichen Mitgliederversammlung trafen sich Ende September 2020 die Mitglieder des Fördervereins ARKUM – Förderverein für Archäologie, Kunst und Museumskultur e.V. im AhrWeinForum. Dieses Mal standen keine Vorstandswahlen an. Der Verein konnte sich somit auf die Besprechung herausragender archäologischer Projekte konzentrieren.

Es sollte wieder der beliebte Eisentag im Ahrweiler Wald bei der Ausgrabungsstätte „An den Maaren“ gestaltet werden. Die Vorsitzende Eva-Maria Kreuter hätte zu gerne den Familien wieder römisches Leben mit Kinderspielen und Bekleidung präsentiert, so wie beides im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. üblich war. Dank Corona sollte es auch keine römischen Speisen mehr geben. Die Sicherungsvorkehrungen erschwerten selbst das Durchführen von Führungen.

In der Hoffnung, dass es 2021 bessere Bedingungen für Familientreffen und Wandergruppen geben wird, hat man schon mit neuen Planungen begonnen. Es geht um einen touristisch übersichtlich ausgebauten Rundweg für Menschen, die sich für Historie und Natur interessieren. Um diese Maßnahme kümmert sich Karl Krahforst, der als 2. Vorsitzender und Vorsitzender des Projektkreises Archäologie schon viel Vorarbeit geleistet hat. Denn pünktlich zum neuen Jahr soll die erste Wegstrecke hergestellt sein. Die Planungen sind fortgeschritten.
Der Rundweg im Ahrweiler Wald wird mit modernen 3D-Visualisierungen ausgestattet. Diese soll die Besucher auf die Reise durch die römische Siedlung mitnehmen und ihnen das Leben deren Bewohner nahebringen.

Vermessung der Landskrone

Ein weiteres archäologisches Projekt großen Stils hat der Förderverein ARKUM in Angriff genommen. Unter der Leitung des Archäologen Gabriel Heeren M.A., Mitglied von Arkum, wurde das Forschungsprojekt an der Landskrone durchgeführt. In Absprache mit dem Besitzer von Berg und Burganlage Landskrone Graf von Kanitz sowie Bürgermeister Guido Orthen hat man das gesamte Areal der sogenannten Niederburg mittels Bodenradar untersucht. Hierbei wurde das heute als Wiesengelände bekannte Bergplateau mit einem entsprechenden Messgerät systematisch begangen. Bei dieser Methode werden hochfrequente elektromagnetische Signale in den Boden gesendet. Das System wertet Reflexionsenergie und Intensität der Signale aus, worüber im Boden verborgene Baustrukturen wie Mauern oder Brunnen wieder sichtbar gemacht werden können. Dem Förderverein liegen zwischenzeitlich die Ergebnisse, der am 6. Juli 2020 durchgeführten Untersuchung vor. Eine erste Auswertung lieferte zahlreiche bisher unbekannte archäologische Baustrukturen in diesem Bereich. So wurden mindestens drei Gebäude (ca. 10 x 15m) entdeckt, die bereits um 1910 freigelegte Zisterne konnte ebenfalls wiedergefunden werden, sie ist noch bis zu einer Tiefe von etwa 2m erhalten.

Die dokumentierten Baustrukturen gehören größtenteils dem Mittelalter und der Neuzeit an – weitere Ergebnisse sind nach der wissenschaftlichen Auswertung zu erwarten. Es sind die ersten systematischen archäologischen Untersuchungen seit Freilegung von Mauerresten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. So wird eine große Lücke im Hinblick auf die Gesamterschließung der Burganlage geschlossen.

Als Ziel strebt der Förderverein die Publikation der Forschungsergebnisse und insbesondere eine Visualisierung der Befunde an. Hier soll dann mit einem geeigneten digitalen Medium dem Besucher die neuesten Forschungsergebnisse zugänglich gemacht und erklärt werden.


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