Brot und Spiele an der Römer-Siedlung

Ahrweiler. Einen sonnigen Sonntag bescherte Petrus dem “Internationalen Museumstag” am 17.05.2009 an der ausgegrabenen römischen Eisenhütten-Siedlung im Wald südlich von Godeneltern.

Nachdem es am frühen Morgen noch so ausgesehen hatte, als ob dem “Förderverein für Archäologie und Museumskultur Bad Neuenahr-Ahrweiler” e.V. – kurz “FAM” – der Himmel auf den Kopf fallen würde, rissen pünktlich gegen 10 Uhr die Wolken auf und es kamen die ersten Besucher im Sonnenschein.

Der nachgebaute römische Rennofen stand schon “unter Dampf” – sein frischer Lehmmantel wurde gerade von innen mit gut 1000 Grad Hitze getrocknet und man konnte gut die aus dem Lehm entweichende Feuchtigkeit beobachten. Werner Heuser erläuterte den interessierten Besuchern die Funktionsweise des Ofens und zeigte u.a. Eisenerz aus dem heimischen Wald wie auch die bei vorangehenden Schmelzvorgängen entstandene Schlacke und die selbst hergestellten Lehmziegel für den Ofenbau.

Während sich Eltern bei Bernd Walther über dessen Fundstücke informierten – es gab diverse römische Münzen und eindrucksvolle Scherben aus verschiedenem Ton bis hin zur feinen “terra sigillata” zu bewundern – und natürlich den dazu gehörigen Geschichten zu lauschen – spielten ihre Kinder friedlich mit Tannenzapfen, Steinen und Walnüssen römische Spiele – ganz ohne Technik und PC …

Der Archäologe Dr. Hubertus Ritzdorf erklärte mit guter Laune – nach der vierten Führung allerdings mit leichtem Sonnenbrand und etwas belegter Stimme – den Besuchergruppen direkt vor Ort die bisherigen Ausgrabungsbefunde.

Für das leibliche Wohl hatte Frau Iris Klefisch vorzüglich mit ihren Damen gesorgt und vielen lief das Wasser im Munde zusammen beim Anblick von Moretum (Kräuterkäse-Kugeln), lukanischen Fleischbällchen, Lorbeerbrötchen und köstlich-süßen Datteln mit Walnussfüllung – alles natürlich nach original römischen Rezepten.

Insgesamt gab es so einen wunderbaren Sonntag im Ahrweiler Wald zu verbringen und der “FAM” war erfreut über die durchweg positive Resonanz der Besucher.

“Es ist schön, die weitere Ausgrabung dieses Geländes zu unterstützen und dabei auch noch Spaß und Freude zu verbreiten.” sagte die erste Vorsitzende des Vereins, Frau Eva-Maria Kreuter, als sie gegen Mittag in die Runde blickte und die – trotz der über fünfzig Anwesenden – ruhige und entspannte Atmosphäre bemerkte.

Wen es nun betrübt, dies “spectaculum” nicht erlebt zu haben, der sei getröstet, denn der “FAM” plant eine ähnliche Aktion zum “Tag des offenen Denkmals” am Sonntag, den 13.09.2009 und wird dies natürlich zeitnah nochmals in der Presse kundtun.

Wer den “FAM” und seine Arbeit unterstützen möchte, erhält weitere Informationen über den Verein unter www.fam-bnaw.de im Internet.

Darüber hinaus können Interessierte – auch ohne Anmeldung – gerne zum nächsten Treffen des Projektkreises “Archäologie” am Mittwoch, den 10.06.2009, um 18 Uhr in die Bahnhofsgaststätte in Bad Neuenahr kommen.